Morbus Crohn: Symptome, Ursachen, Therapie und Behandlung

Morbus Crohn ist ein Monster NHS Modulen Header Startseite mobile

Mehr als nur Bauchweh!

Сhronisch-entzündliche Darmerkrankungen sind mit belastenden Symptomen verbunden, die das Ausüben alltäglicher Aktivitäten nachhaltig beeinträchtigen und so einen aktiven Lebensstil stark einschränken können. Üblicherweise beginnen diese Darmerkrankungen in der späten Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter. Erste Anzeichen können sich aber auch bereits im Kindesalter zeigen. 1

Welche chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen es gibt, wie sie sich auf die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen auswirken, was die Symptome und Ursachen sind und wie sie behandelt werden können, erfahren Sie hier.

CED: Was ist das?

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED) äußern sich durch schubweise rezidivierende oder kontinuierlich auftretende Entzündungen. Sie können den gesamten Magen-Darm-Trakt betreffen, treten jedoch hauptsächlich im Darm auf. Wiederkehrende Darmbeschwerden einschließlich Diarrhö, Schmerzen und Bauchkrämpfe sowie Appetitlosigkeit und ungewollter Gewichtsverlust, Fieber und Müdigkeit können auf eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung hindeuten.

Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen treten vorrangig im Alter von 15 bis 40 Jahren auf. Bei bis zu 30 Prozent treten sie bereits im Kindes- und Jugendalter auf. 2

Morbus Crohn und Culitis ulcerosa: Unterschiede

Unter chronisch-entzündliche Darmerkrankungen fallen zwei verschiedene Krankheitsbilder:

  • Morbus Crohn (MC)
  • Colitis ulcerosa (CU)

Auch wenn beide Erkrankungen eine Reihe von Gemeinsamkeiten aufweisen, gibt es klare Unterschiede. Während bei Colitis ulcerosa die Entzündung der Darmschleimhaut am Mastdarm beginnt und sich kontinuierlich unterschiedlich weit im Dickdarm ausbreitet, können bei Morbus Crohn alle Bereiche des Verdauungstrakts – von der Mundhöhle bis zum After – betroffen sein.

Anders als Colitis ulcerosa breitet sich Morbus Crohn nicht kontinuierlich aus, sondern befällt mehrere, nicht zusammenhängende Stellen des Verdauungstrakts. Bei Morbus Crohn können sich mehrere Schichten der Darmwand entzünden, bei Colitis ulcerosa ist nur die oberste Darmwand betroffen2.

Morbus Crohn Morbus Crohn

Abb. Vergleich der betroffenen Darmabschnitte bei Morbus Crohn (links) vs. Colitis ulcerosa (rechts)

Die Ursachen einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung sind bislang nicht endgültig geklärt. Die zunehmend westliche Ernährung ist ein möglicher Einflussfaktor für die Entstehung von Morbus Crohn.3 Weitere mögliche Auslöser können genetische Faktoren sowie Umwelt- und/ oder Lebensstilfaktoren sein.2

Wir von Nestlé Health Science möchten Sie bei der Behandlung Ihrer pädiatrischen Patient:innen mit Morbus Crohn unterstützen, um diesen ein möglichst normales Leben zu ermöglichen!

Morbus Crohn: Was für eine Krankheit ist Morbus Crohn?

Morbus Crohn ist eine von zwei chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen. Sie tritt üblicherweise in der späten Kindheit oder im frühen Erwachsenenalter auf. Erste Anzeichen der Erkrankung können sich auch schon im frühen Kindesalter zeigen.3

Morbus Crohn kann im gesamten Verdauungstrakt auftreten, also vom Mund bis zum After. In den meisten Fällen sind entweder der letzte Dünndarm-Abschnitt, der Dickdarm oder beide Darmabschnitte gleichzeitig betroffen. Gesunde und erkrankte Bereiche können sich abwechseln. In den betroffenen Bereichen können neben der entzündeten Schleimhaut auch alle Wandschichten des Darms erkrankt sein.2

Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen

Bei jungen Patient:innen zeigt sich Morbus Crohn oft in Form von abdominellen Schmerzen, Gewichtsverlust und chronischer Diarrhö.2 Begleitend dazu kann Blut im Stuhl auftreten. Sollte bei der Untersuchung Ihrer jungen Patient:innen Verdacht auf Morbus Crohn bestehen, ist eine weitere ärztliche Diagnostik durchzuführen.

Eine frühzeitige Diagnose ist wichtig. Um Morbus Crohn bei Kindern und Jugendlichen sicher zu diagnostizieren, sind verschiedene Untersuchungen erforderlich.3

  • Welche Ursachen zu Morbus Crohn führen, kann bislang nicht eindeutig bestimmt werden.2
  • Morbus Crohn tritt vielfach in Familien auf, also ist das Risiko einer Erkrankung höchstwahrscheinlich durch genetische Veranlagung erhöht.2
  • Die Erkrankung kommt in westlichen Industrieländern häufiger vor als in Entwicklungsländern. Wissenschaftliche Begründungen dafür werden immer noch diskutiert.1
  • Eine ungünstige Zusammensetzung der Mikrobiota oder Störung des Immunsystems sowie Infektionen, Umwelteinflüsse, oder falsche Ernährung können chronisch-entzündliche Darmerkrankungen wie Morbus Crohn auslösen.2
  • Lebensstilfaktoren wie psychische Belastung oder Stress können den Krankheitsverlauf von Morbus Crohn negativ beeinflussen.2

Generell hat Morbus Crohn nur einen geringen bis keinen negativen Einfluss auf die Lebenserwartung der jungen Patient:innen, sofern die Krankheit fachmedizinisch behandelt wird. Morbus Crohn ist eine immunassoziierte chronisch-entzündliche Darmerkrankung.

Ist Morbus Crohn ansteckend? Nein! Sie können den Eltern Ihrer jungen Patient:innen versichern, dass ihre Kinder andere Kinder im Kindergarten oder in der Schule nicht anstecken können.

Die Entzündungen in den Wandschichten des Magen-Darm-Traktes können zu unangenehmen und schmerzhaften Symptomen führen. Die jungen Patient:innen leiden oft unter: 1

  • Abdominellen Schmerzen
  • Diarrhö
  • Müdigkeit
  • Appetitlosigkeit
  • Gewichtsverlust
  • Wachstumsverzögerungen

Weitere unangenehme Symptome können bei schweren Verläufen Abszesse und auch Fisteln sein, die sich durch die Entzündung im Darm bilden.1

Da Morbus Crohn schubweise verläuft, können Symptome vorübergehend komplett verschwinden.

Die Phasen von Morbus Crohn

Für die Erkrankung charakteristisch ist ein schubweiser Verlauf. Die immer wiederkehrenden entzündlichen Schübe wechseln sich mit beschwerdearmen oder -freien Phasen (Remission) ab. Während manche Kinder und Jugendliche häufig wiederkehrende Schübe mit schmerzhaften Beschwerden haben, gibt es andere, die lange Zeit völlig symptomfrei sind oder nur an gering ausgeprägten Symptomen leiden.2

Da bei Morbus Crohn häufig der Dünndarm mit befallen ist, kann gerade in länger anhaltenden Schubphasen die Nährstoffaufnahme empfindlich beeinträchtigt sein!2

Der Verlauf einer Morbus Crohn Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen zeigt sich unterschiedlich schwer – von leichtem/ mildem Verlauf bis hin zu einem stark ausgeprägten Verlauf.4

Morbus Crohn Schub

Ein akuter Schub kann über mehrere Wochen bzw. Monate anhalten. Symptome und Stärke der Entzündungsaktivität können variieren. Bei einem akuten Schub leiden die jungen Patient:innen immer wieder schubweise unter starker Diarrhö, krampfartigen Schmerzen und es kann zu unerwünschtem Gewichtsverlust kommen.   

Die Belastung durch diese Beschwerden können wiederum das Wohlbefinden und den Verlauf der Krankheit bei Ihren Patient:innen negativ beeinflussen.2

Durch die entzündliche Aktivität ist der tägliche Bedarf an Energie und Eiweiß deutlich erhöht. Appetitilosigkeit und Abneigung gegen Essen kann eine Mangelernährung bei den Patienten verstärken.5 Zudem führen die Entzündungen zu Beeinträchtigungen der Nährstoffaufnahme im Darm. Deshalb ist für die Patient:innen eine bedarfsdeckende Ernährung in dieser Phase nur schwer erreichbar.2

Ziel der Therapie ist daher, neben der Linderung der Symptome auch normales Wachstum zu erreichen, Lebensqualität wieder herzustellen und Komplikationen zu vermeiden.1

Hierfür sind eine gute Betreuung durch Arzt und Ernährungstherapeuten sowie der Einsatz spezifischer Trink- und Sondennahrung wesentliche Bestandteile einer Therapie bei Morbus Crohn. 


Wichtige Therapieziele10

Therapie und Behandlung: Ernährung bei pädiatrischem Morbus Crohn

Ein wesentliches Therapieziel ist die Erreichung der Remission.6

Morbus Crohn ist ein unberechenbares Monster, das Betroffene trotz fortschreitendem Wissen um Ätiologie und Pathogenese ein Leben lang ohne wirkliche Heilungschancen begleitet. Doch durch die richtige Behandlung und Therapieform können Sie die Remissionsphase Ihrer jungen Patient:innen langfristig aufrechterhalten, die Beschwerden lindern und damit die Lebensqualität der Kinder und Jugendlichen verbessern. Wichtig ist, dass gemeinsam mit Ärzt:innen und/ oder Ernährungsfachkräften die passende Behandlung für jede:n Patient:in gefunden wird.

Therapieformen

Die Therapie von pädiatrischem Morbus Crohn erfolgt im Normalfall über zwei Therapieformen:

  • Ernährungstherapie
  • Medikamentöse Therapie

Die Ernährungstherapie leistet einen wesentlichen Beitrag zum Gelingen der Behandlung. Sie unterstützt die Heilung der entzündeten Schleimhaut und ist damit entscheidend für die Prävention von Darmschäden und gesundheitlichen Komplikationen. 6

Aktuelle Leitlinien europäischer Fachgesellschaften (ECCO/ ESPGHAN) empfehlen eine exklusive enterale Ernährungstherapie (EEN), da diese erwiesenermaßen effektiv und sicher ist und von Kindern mit Morbus Crohn gut vertragen wird.7

Trotz der klinischen Vorteile ist eine EEN für Patient:innen und Therapeut:innen nicht immer durchführbar: 8

NHS ModuLife Infografik Wirksamkeit desktop NHS ModuLife Infografik Wirksamkeit mobile

Abbildung der am häufigsten berichteten Barrieren und einschränkenden Faktoren bei der Verwendung einer EEN, in Anlehnung an Navas-Lopez et al. 2014.8

Das alternative Therapiekonzept ModuLife® unterstützt Sie und Ihre Patient:innen beim Diätmanagement von Morbus Crohn, wenn eine EEN nicht möglich ist.

ModuLife® basiert auf einer speziell entwickelten Diät: CDED (Crohn’s Disease Exclusion Diet), kombiniert mit einer partiellen Ernährungstherapie (PEN) mit Modulen® IBD.

ECCO- und ESPGHAN-Leitlinie: EEN als First-Line-Ernährungstherapie für Kinder mit Morbus Crohn

Die Leitlinie empfiehlt exklusive enterale Ernährungstherapie bei Kindern und Jugendlichen als erste Wahl!

Zur langfristigen Aufrechterhaltung der Remission empfiehlt die Leitlinie die Fortsetzung der Ernährungstherapie mit mindestens 50 Prozent des täglichen Energiebedarfs in Form von Trinknahrung.7

Hierauf aufbauend wird die Ernährungstherapie nach dem ModuLife®-Konzept bis in die Erhaltungsphase fortgeführt. 75 Prozent der Gesamtenergiezufuhr erfolgt durch erlaubte Lebensmittel und 25 Prozent durch Modulen® IBD. 

Ernährungstherapie bei pädiatrischem Morbus Crohn mit Modulen® IBD – die Nr. 1 in der Verordnung! 9

  • Trink- und Sondennahrung
  • Ideales Nährstoffprofil
  • Mit anti-inflammatorischem Wachstumsfaktor TGF-β2
  • Zur ausschließlichen Ernährung geeignet
  • Niedrigere Osmolarität für eine bessere Verträglichkeit
  • Leicht resorbierbare MCT-Fette (26 % des Gesamtfettgehalts)
  • Flexible Anpassung der Energiedichte möglich (von 1,0 bis 1,5 kcal/ml)
  • Lactose- und glutenfrei
  • Verordnungsfähig

Modulen® IBD ist ein Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diät) zum Diätmanagement bei Morbus Crohn. Wichtige Hinweise: Unter ärztlicher Aufsicht verwenden. Als einzige Nahrungsquelle geeignet. Geeignet ab 5 Jahren.

Morbus Crohn ist ein Monster. Helfen Sie Ihren jungen Patient:innen, es zu zähmen!

Service und Kontakt

Wir sind für Sie und Ihre Patient:innen da:

phone icon Infotelefon: 0800 100 1635 (kostenfrei)
Mo.-Do.: 9-17 Uhr Fr.: 9-15 Uhr

Quellen:

  1. Rosen MJ, Dhawan A, Saeed SA. Inflammatory Bowel Disease in Children and Adolescents. JAMA Pediatr. 2015;169(11):1053–1060.
  2. Terjung, B. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen - Grundlagen, Neues zur Diagnostik und Therapie. Ernährungs Umschau Sonderheft: Ernährungsmedizin und Diätetik 2011 (8): 436-446 ​
  3. Verburgt MC et al.Nutritional Therapy Strategies in Pediatric Crohn´s Disease; Nutrients 2021, 13, 212 ​
  4. Buderus, S et al. Chronisch entzündliche Darmerkrankungen bei pädiatrischen Patienten - Charakterisierung von neuerkrankten Patienten aus dem Register CEDATA-GPGE. Deutsches Ärzteblatt 2015; 112(8): 121-126. ​
  5. Gasparetto M et al. Crohn´s disease and growth deficiency in children and adolescents. World J Gastroenterol 2014. 20(37):13219-13233. ​
  6. Conrad MA et al. Pediatric Inflammatory Bowel Disease. Pediatric Clin N Am 2017. 64 : 577–591. ​
  7. Rheenen P et al. The Medical Management of Paediatric Crohn’s Disease: an ECCO-ESPGHAN Guideline Update. Journal of Crohn's and Colitis, 2021. 171–194. ​
  8. Navas-López VM et al. Prescripiton of Enteral Nutrition in pediatric Crohn's disease in Spein. Nutr Hosp 2014. 29 (3): 537-46. ​
  9. IQVIA Marktdaten MAT 09/2022, Pharmascope Sell-Out Morbus Crohn EEN. ​