Morbus Crohn: Nebenwirkungen der Arzneimitteltherapie und Ernährungstherapie als Alternative

Morbus Crohn: Welche Nebenwirkungen können Medikamente verursachen?

Die medikamentöse Therapie von Morbus Crohn umfasst verschiedene Wirkstoffe, darunter Kortikosteroide, Immunsuppressiva (z. B. Azathioprin, Mercaptopurin, Methotrexat) sowie Biologika und Januskinase-Inhibitoren.1 Diese Medikamente können helfen, Entzündungen zu kontrollieren und eine langfristige Remission zu erreichen. Allerdings sind mit ihrer Anwendung potenzielle Nebenwirkungen verbunden:

  • Verdauungsbeschwerden (z. B. Übelkeit, Durchfall)
  • Metabolische Effekte (z. B. Gewichtszunahme, Blutzucker-Schwankungen)
  • Knochengesundheit (erhöhtes Osteoporoserisiko)
  • Erhöhte Infektanfälligkeit durch Immunsuppression

Langfristige Kortikosteroid-Therapien werden gerade bei Kindern und Jugendlichen in der Wachstumsphase mit schwerwiegenden Nebenwirkungen in Verbindung gebracht.2 Daher wird in allen aktuellen einschlägigen Leitlinien die exklusive enterale Ernährung (EEN) als First-Line-Therapie bei aktivem luminalem Morbus Crohn empfohlen.1,7,10

Exklusive enterale Ernährung (EEN): eine Alternative zur Steroidtherapie?

EEN ist eine diätetische Therapie, die bei Kindern und Jugendlichen mit Morbus Crohn als First-Line-Therapie empfohlen wird.10 Dabei wird für eine bestimmte Zeit (6–8 Wochen) ausschließlich eine geeignete, diätetisch vollständige Trinknahrung verwendet, damit der Darm entlastet wird und die Entzündung abklingen kann.

Bei erwachsenen Patient:innen mit mildem bis moderatem Morbus Crohn kann gemäß den Leitlinien eine EEN im akuten Schub als primäre Therapie zur Remissionsinduktion durchgeführt werden, wenn

  1. die Remission nach leitliniengerechter medikamentöser Therapie nicht erreicht werden kann
  2. die leitliniengerechte medikamentöse Therapie wegen unerwünschter Wirkungen nicht oder schlecht vertragen wird oder
  3. die leitliniengerechte medikamentöse Therapie vom Patienten abgelehnt wird.1,7,8
  • Vergleichbare Remissionsraten wie Kortikosteroide ohne deren Nebenwirkungen4
  • Fördert die mukosale Heilungbesser als Steroide4,5
  • Positive Effekte auf Wachstum, Knochengesundheit und Muskelmasse6

Warum ist EEN nicht für alle Patient:innen geeignet?

Obwohl EEN nachweislich wirksam ist, empfinden viele junge und erwachsene Patient:innen die ausschließliche Verwendung von Trinknahrung als herausfordernd und schwer durchführbar. Hier setzt das alternative Therapiekonzept ModuLife® an.

Wie wird ModuLife® in der Praxis umgesetzt?

Das ModuLife®-Programm bietet eine umfassende Betreuung für Patient:innen und Fachkreise. Es werden hilfreiche Tools zur Verfügung gestellt, um die Therapie erfolgreich in den Alltag zu integrieren:

  • Experten-Plattform und Patienten-Appfür Ernährungspläne und Tracking
  • Große Auswahl an Rezepten zu jeder Phase der Ernährungstherapie
  • Fachlicher & persönlicher Austauschmit Expert:innen

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Kostenübernahme: Ist Trinknahrung für die EEN/PEN Therapie erstattungsfähig?

Trinknahrungen (Elementardiäten) sind auch bei Morbus Crohn gemäß SGB V § 31 Abs. 5 in Verbindung mit Kapitel I §§ 18-23 der Arzneimittelrichtlinie in der Neufassung vom 18.12.2008/22.01.2009 für Kinder und Erwachsene verordnungsfähig. Als Rahmenbedingungen für die Verordnungsfähigkeit gelten folgende Voraussetzungen:

  1. Ein medizinisch notwendiger Fall liegt vor (gem. AM-RL § 21).
  2. Verordnete Produkte müssen der Legaldefinition für Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke (bilanzierte Diäten) entsprechen und sich rechtmäßig auf dem deutschen Markt befinden (gem. AM-RL §§ 18–20).
  3. Sie müssen bestimmten Zusammensetzungsanforderungen und einem definierten diätetischen Zweck entsprechen.

Mehr Informationen zu den Rahmenbedingungen der Verordnungsfähigkeit:

Verordnungsfähigkeitsfolder

Dokumentieren Sie mit unserer Checkliste den Ernährungszustand Ihrer Patient:innen:

Checkliste Ernährungszustand

Fazit: Ernährung ist ein wesentlicher Baustein in der Morbus-Crohn-Therapie

  • EEN bietet eine wissenschaftlich belegte Alternative oder Ergänzung zur medikamentösen Therapiemit weniger Nebenwirkungen.
  • CDED + PEN als Alternative, wenn EEN nicht möglich ist.
  • Das ModuLife®-Programmunterstützt Patient:innen durch digitale Tools & Ernährungshilfen. Es unterstützt die langfristige Adhärenz und Lebensqualität.
  • Ernährung sollte integraler Bestandteil jeder Morbus-Crohn-Therapie sein.